Konzertbericht Innsbruck (A)

HABEMVS-Tour: Innsbruck (A)

13.04.2014

Der Wecker ging natürlich mal viel zu früh, aber es haben sich eigentlich alle sehr zurück gehalten, deshalb konnte man bereits um halb 9 frühstücken. Der Barbarossahof in Kaiserslautern kann sich sicher mit dem Frühstück schmücken. Das war ein sehr wohltuendes Mahl. Rührei, Speck, Bratwürstchen, diverse Cornflakes, Brötchen, Wurst, Käse, Obst… So startet man gerne in den Tag!

Da Fino „zuhause“ geschlafen hat, ging’s ohne ihn pünktlichst um halb 10 wieder in den Bus und man machte sich auf die etwas über 500 km lange Reise. In einer unglaublichen Kurverei durch Dörfer und Häuseransammlungen, in welchen die Zeit wohl stehen geblieben ist, waren wir nach gefühlten Stunden dann endlich am Treffpunkt mit Fino und es ging über diese Sträßchen weiter. Der Handyempfang war natürlich selbst für Notrufe nicht ausgelegt. Das heißt also: Schnell weiter!

In Neustadt a. d. Weinstraße mussten wir uns dann natürlich noch für die Fahrt mit Proviant eindecken. Natürlich hat der Pfandautomat unseren DIN-genormten Fürstenberg-Kasten nicht angenommen und so wurden alle Flaschen einzeln abgegeben. Als man dann einen gefühlten Kilometer zurück zum Bus lief, ist uns natürlich aufgefallen, dass wir den Pfandbon an der Kasse nicht eingelöst haben. So kann’s ja weiter gehen.

Die lange Fahrt, Schneckentempo und: Fino platt

Und so ging’s weiter. Wenige Meter auf der Autobahn gefahren, war natürlich ein Stau angesagt. Es wird nicht der erste an diesem Tag bleiben, wie viele es am Ende des Tages wirklich waren, konnten wir im Nachhinein nicht mehr herausfinden. Es war wohl ein großer xD. Nach einer kurzen Rast zur Mittagsverpflegung in einem königlichen Fastfood-Restaurant, sah man dann langsam aber sicher die ersten Ausläufer der Alpen und die Straßenschilder trugen ein schwarzes „A“ auf ovalem, weißem Grund. Österreich, das vierte Land während unserer Tour, naht. Die Fahrt verging aber nicht, obwohl es abartig lustig war. Umso näher wir an die Berge kamen, desto weniger wurden Tunnelbiere getrunken, da sonst unser Vorrat wohl frühzeitig leer gewesen wäre und der ein oder andere nicht mehr für ein ordentliches Konzert fähig gewesen wäre. Fino hat übrigens 95 % der Fahrt geschlafen, was seinem Gesundheitszustand aber auch nicht unbedingt zur Besserung verhalf. Der war schon sehr platt. Arme Fina!

Das Überschreiten der Grenze zu Österreich wurde kaum wahrgenommen, da auch dies in einer großen Blechlawine im Schritttempo vollzogen wurde. Was ein Mist heute. Doch es ging voran. Stillstand gab’s eigentlich nicht. Langsam ja, aber es ging. Und so konnten wir dann doch gegen halb 6 an der Livestage in Innsbruck eintreffen. Bus ausladen, aufbauen, Soundcheck und ab ins Hotel. Da sich unser Fahrer Steffen nicht mehr in der Lage fühlte weitere Meter mit dem Bus zu fahren, begaben wir uns zu Fuß in Richtung Hotel, das angeblich „eine Straße weiter war“. Nach einem Irrlauf durch ein Gewerbegebiet, nicht zielführende Hilfeleistungen und der Regenwasseraufnahme durch unsere Textilien waren wir dann doch irgendwann da. Machte einen guten Eindruck. Anfangs… Das dritte Bett (Klappbett, das den Namen „Bett“ nicht verdient hatte) ging bereits beim Ansehen in die Knie und Warmwasser gab’s auch nicht. Vier-Sterne-Hotel wohlgemerkt. Der Tag geht genau sooo weiter, wie er begonnen hat. Die Dame am Empfang war dann dennoch sehr nett und hilfsbereit und wir haben neue Zimmer bekommen. Alle unter die Dusche, schnell richten und wieder zurück durch den Regen (iiiihhhhhh!) zur Livestage.

Foiernacht bereits in vollen Gange

Beim Eintreffen haben die Kumpels von Foiernacht bereits erste Lieder geträllert und die Stimmung wurde sehr gut. Foiernacht folgte und sie legten eine unglaubliche Show hin. Man erwartet natürlich Unterhaltung, wenn Foiernacht dabei ist, aber das war wieder eine Vorstellung, die man nicht in Worte fassen kann. Genial!

Dank der sehr guten Technik in der Livestage war die Umbauphase recht kurz und das Intro ertönte. Wenn man von der G.O.N.D. absieht, war das vermutlich unser erstes Konzert, das vor Menschen aus fünf Ländern dieser Erde stattfand. Fans aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Liechtenstein und Italien (Südtirol) waren vor Ort. Unsere Freunde aus Südtirol zettelten bereits sehr früh intensivsten Pogo an und die Livestage war irgendwann dann ein großer Moshpit. Die Kondition der Damen (!) und Herren war schon wahnsinnig. Extrem geil. Der Siedepunkt wurde natürlich, mal wieder und wie immer, bei „Des kleinen Mannes Sonnenschein“ erreicht. Die Zugabe musste gar nicht gefordert werden, es ging im Prinzip nahtlos weiter. Dazu kamen kurze Showeinlagen („Highway to Hell“, Schlager-Medley“) und zusammen mit Foiernacht „Wahnsinn“ von Wolfgang Petry. Ungeprobt, noch nie auch nur annähernd geübt, aber es hat funktioniert.

Das legendäre Konzert nach dem Konzert

Wer denkt, dass wars, der irrt gewaltig! Nachdem der Großteil der Besucher gegangen war, die Türen zu waren, ging’s dann richtig los. Sämtliche Musiker und Crewler versammelten sich auf der Bühne und es wurde mit Niklas‘ Akustikgitarre ein Lied nach dem anderen zusammen gespielt und gesungen. Highlight natürlich das Gesangsduett Fino/Paddy. Das war ganz große Kunst. Aber auch die ca. 15 Minuten dauernde Einlage von Seppi von Foiernacht war so belustigend, dass bis heute die Bauchmuskeln schmerzen.

Nebenher wurde alles abgebaut und verstaut, bevor es dann gegen 3 in Richtung Hotel ging. Das McDonald’s Schild am Horizont erreichte eine gewisse Aufmerksamkeit und so waren ein paar noch zu Fuß im McDrive zum Essen. Der Weg dahin und zurück erwies sich als schwierig (Autobahn), es gelang dennoch. Im Hotel gab’s dann noch Jacky-Cola und ein paar Bierchen bevor man ins Land der Träume gereist ist.

Um 8 ging’s auch schon wieder raus aus dem Bett, duschen, frühstücken (war ähnlich gut wie tags zuvor, jedoch gab’s keinen Kaffee/Tee, man wurde auch nicht gefragt) und zu Fuß zurück zur Livestage. Dort alles nochmal bei Helligkeit ordentlich verzurrt und gesichert, eine letzte Zigarette und rauf auf die Autobahn. Das erste Tunnelbier wurde bereits im Stadtgebiet von Innsbruck vernichtet und die Fahrt führte gen Westen. Da wir uns die Maut für den Arlbergtunnel sparen wollten, haben wir uns entschieden einen Abstecher über St. Anton am Arlberg, St. Christoph, den Arlbergpass, Stuben und Langen zu machen. Auf der Passhöhe ein Bild vor ca. einem Meter Schnee und weiter. In Lindau am Bodensee gab’s dann noch was zu Essen bevor wir dann gegen 16 Uhr zurück in Villingen am Proberaum waren. Nun die ekelhafteste Aufgabe des Wochenendes: Bus ausladen und alles in den Proberaum schaffen. Immer wieder demotivierend, aber es haben alle zusammengeholfen und so war man sehr schnell fertig. Ein Austausch letzter Gedanken und Eindrücke, ein feuchter Händedruck und jeder ging wieder seinen Weg. Doch nicht lange… bereits am Donnerstag geht es im Komma in Gosheim weiter. Wir sind so geil drauf!

Was ein Wochenende! Uns bleibt nur ein ganz ganz großes Dankeschön an alle Beteiligten auszusprechen. Für den Innsbruck-Gig natürlich besonders dem Team von der Livestage, Foiernacht und allen Besuchern. Auch hier waren wir das erste Mal und man darf nie zuviel erwarten, dennoch wurden alle Erwartungen übertroffen. Das Hotel empfehlen wir Euch jedoch nicht, das war Scheiße!